Bahnlinie Paderborn – Büren – Brilon
Aktuelle Information zur Almetalbahn-Reaktivierung
Überregionale Bedeutung der Almetalbahn Paderborn – Büren – Brilon
Die Reaktivierung der Eisenbahnlinie entlang der Alme (Almetalbahn) von Brilon Stadt über Büren nach Paderborn ist ein Lückenschluss im Eisenbahnnetz Westfalens zwischen den Regierungsbezirken Arnsberg und Detmold, zwischen Hochsauerland und Ostwestfalen-Lippe, zwischen Sauerland und Waldeckschem Upland einerseits und Niedersachsen, Hamburg und Berlin andererseits. Mehr erfahren.
Deshalb ist die Reaktivierung der Almetalbahn von Bedeutung für den Deutschland-Takt, der mit besseren Anschlüssen kürzere Fahrzeiten von den Regionen in die Zentren, aber auch zwischen den Regionen erreichen will.
Regionale Bedeutung der Almetalbahn Paderborn – Büren – Brilon
Eine reaktivierte Almetalbahn bringt Vorteile für das Almetal und den Altkreis Büren durch bessere Verbindungen als mit dem Bus (mehr erfahren), eine Aufwertung des Alme-Radweges (mehr erfahren) und eine bessere Flughafen-Anbindung (mehr erfahren).
Wie erfolgreich sind Reaktivierungen von Bahnstrecken?
Reaktivierte Bahnverbindungen sind Erfolgsgeschichten. Fast immer wurden die Prognosen aus den Gutachten schon nach kurzer Betriebszeit weit übertroffen. Das beste Beispiel für Erfolg ist die Sennebahn von Paderborn nach Bielefeld. Noch 1988 hätte die Deutsche Bundesbahn die Strecke am liebsten sofort stillgelegt. Dank einer damaligen “Rahmenvereinbarung zur Angebotsverbesserung” des Landes NRW gibt es sie noch, mit mittlerweile zehnmal mehr Zügen. Die üblichen Altbauwaggons mit klebrig-roten Kunstledersitzen sind lange verschwunden.
Beispiele von erfolgreichen Regionalbahnen finden Sie in den verlinkten Publikationen der Allianz pro Schiene. Die Projekte verteilen sich auf die Broschüren der 3. Auflage und in der 4. Auflage.
Auch die Almetalbahn kann zu einer solchen Erfolgsgeschichte werden.
Sachliche Antworten auch auf kritische Fragen zur Reaktivierung
Ziel dieser Website ist die sachliche und fachlich kompetente Antwort auf Ihre kritischen Fragen. Ihre Sorgen und Bedenken nehmen die Autoren ernst, beschreiben Lösungswege und wollen die Chancen deutlich machen, die mit der Reaktivierung der Almetalbahn für das Paderborner Land und das Hochsauerland verbunden sind.
Wir geben Antworten auf Ihre Fragen, wie es um Lärm und Lärmschutz steht (mehr erfahren), wie Stationen (mehr erfahren) und Fahrzeuge (mehr erfahren) einer modernen Eisenbahn beschaffen sind, wie es um die Beurteilung von Nutzen und Kosten steht (mehr erfahren) und in welcher zeitlichen Perspektive das Projekt verwirklicht werden könnte (mehr erfahren). In einer Galerie zeigen wir den Ist-Zustand. Und wir zeigen auf, warum es überhaupt zur Stilllegung dieser wichtigen Almetalbahn kam.
Ein einzelnes Gutachten allein darf nicht entscheiden
Ein Gutachten über Nutzen und Kosten soll Aufschluss geben da über, ob eine Reaktivierung der Almetalbahn sinnvoll ist. Doch diese
„wissenschaftlich“ wirkende Bewertung muss hinterfragt werden. Es gibt zu viele Einflussfaktoren, Prognosen und politisch gesetzte Bewertungsmethoden, die in einem Nutzen-Kosten-Gutachten zur Reaktivierung Einfluss haben. Auch der Auftraggeber hat durch die Formulierung des Auftrages großen Einfluss und kann sogar so viel Einfluss ausüben, dass das Ergebnis vorweggenommen wird. Bei der kritischen Bewertung von Gutachten soll diese Internetseite helfen.
Die Einsicht in frühere Studien zur Almetalbahn zeigt, dass wichtige Aspekte aufgrund der jeweiligen Voreinstellung und der spezifischen Fachkunde der Gutachter und des Einflusses und der Wünsche des Auftraggebers eine wesentliche Rolle für das Arbeitsergebnis spielen. So vergleicht das Gutachten Spiekermann von 2011 den Busverkehr mit einer reaktivierten Almetalbahn, auf deren Züge genauso wie die Busse nur zwischen Paderborn (Hauptbahnhof/Westerntor) und Büren pendeln, und blendet damit Effekte aus, die durch die Durchbindung der Züge nach Bielefeld und Brilon entstehen. Ein weiteres Gutachten zur Flughafen-Anbindung von Spettmann+Kahr/IVV Ingenieurbüro legt hingegen ausdrücklich Wert auf die Durchbindung nach Bielefeld, lässt die Strecke aber ebenfalls in Büren enden und betrachtet daher nicht die überregionale strukturelle Bedeutung. Dieses Gutachten wiederum beachtet beim Betriebskonzept nicht die Anforderungen des integralen Taktfahrplans und verordnet den durchgehenden Zügen in Paderborn Hauptbahnhof eine Wartezeit von 5 bis 8 Minuten und kommt damit zu einem ganz anderen Betriebskonzept als die Autoren dieser Seite. Zugleich wird nicht erörtert, ob in Paderborn am Frankfurter Weg ein Haltepunkt errichtet werden soll und ob die Erschließung von Borchen mit zwei statt einem Haltepunkt wesentlich verbessert werden kann. Damit fehlen in beiden Arbeiten wesentliche Gesichtspunkte, die für eine erschöpfende Analyse erforderlich sind.
Dass solche Gutachten fragwürdig sind und meistens zum Nachteil des Systems Eisenbahn die Chancen nicht ausschöpfen, zeigt sich darin, dass fast immer vorausgesagte Fahrgastzahlen weit übertroffen worden sind. Mehr erfahren Sie hier.
Flughafen-Anbindung neu denken – aber kritisch beurteilen
Die Anbindung des Flughafens Paderborn-Lippstadt ist eine interessante Variante, von der aber die Frage der Reaktierung nicht abhängt. Zum Vergleich mit der bestehenden Trasse bedarf es einer erneuten Bewertung. Das bereits vorliegende Gutachten Spettmann+Kahr/IVV kam zu dem Ergebnis, dass das Potenzial, das sich aus Fluggästen und Arbeitskräften ergibt, nicht ausreichend ist. Für die Richtigkeit dieses Ansatzes spricht einiges. Gleichwohl ist eine erneute Bewertung erforderlich, da das vorliegend Gutachten unzulänglich ist. Details lesen Sie hier.
Aber auch ohne eine direkte Bahnverbindung kann der Flughafen Anschluss zu jedem Zug der Almetalbahn erhalten. Mehr erfahren Sie hier.
Erfolg oder Misserfolg beginnen jetzt
Die Anliegergemeinden können sehr viel dazu beitragen, um die Reaktivierung der Almetalbahn zum Erfolg zu machen. Bahnstationen können zum Kristallisationspunkt für den Erfolg der Bahn werden. Erschließung neuer Baugebiete in Bahnhofsnähe – für den Fall, dass die Bahn kommt! -, Ansiedlung von Arbeitsplätzen, Verlegung von Schulstandorten, Kooperationen der Gemeinden bei der Schulzuständigkeit, jede Lenkung von mehr Verkehr auf die Züge – das sind Erfolgsfaktoren. Auch die Stadt Paderborn kann durch mehr Parkraumbewirtschaftung beitragen. Denn die Feststellung des Nutzems ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Bewertung. Mehr dazu hier.
An die Zukunft glauben und handeln
Nach der derzeitigen Krise werden die Bürger ihre Mobilitätsbedürfnisse erneut entwickeln und ihre Ansprüche geltend machen. Doch die Städte werden die Ansprüche auf Straßenraum und Parkplätze der Einpendler nicht erfüllen können. Weitsicht braucht mehr als akutes Krisenmanagement. Vor mehr als dreißig Jahren haben einige engagierte Bürger im Raum Bielefeld und im Kreis Lippe ihre Einschätzung zur Zukunft der Eisenbahn entwickelt und wurden zunächst verlacht – doch ihre Prognosen haben sich als richtig erwiesen. Vor mehr als dreißig Jahren begann mit einem Modellversuch im Kreis Lippe das, was heute selbstverständlich ist: die Entwicklung von Bahn und Bus aus einem Guss mit Verbundtarif und Taktfahrplan in regionaler Verantwortung. Dieses Engagement war der Hintergrund, auf dem der Kreis Paderborn mit dem Kauf der Eisenbahnstrecke die Chancen für die Zukunft gesichert hat. Die Zeit ist reif, diese Chance zu nutzen.
Engagement im Zeichen der Corona-Krise
Warum diese Website zu einer Zeit, in der ein Virus die Welt lähmt und das Leben jedes Einzelnen bedroht? Es gibt ein Leben nach der Krise. Um die Almetalbahn von Brilon nach Paderborn zu reaktivieren, braucht es Geduld und Durchhaltevermögen, Engagement und Augenmaß – die gleichen Fähigkeiten, die es zur Bewältigung dieser Krise braucht. Die Zukunft der Almetalbahn gestalten, beginnt jetzt und im Kopf.
Wer steht hinter diesen Informationsseiten?
Hinter dieser Internetseite stehen unabhängige Bürger mit hoher Fachkenntnis, die von politischen und wirtschaftlichen Interessen unabhängig sind. Diese Bürger haben sich im Fahrgastverband PRO BAHN und in der Initiative Deutschland-Takt zusammengeschlossen und treten seit Jahren für ein besseres Schienennetz und ein besseres Verkehrsangebot ein. Das Beispiel der Entwicklung in der Schweiz mit „Bahn 2000“, aber auch in vielen anderen Teilen Westfalens und Nordhessens zeigt, dass moderne Eisenbahnen von den Bürgern angenommen werden – nicht nur auf den Rennstrecken zwischen den großen Zentren, sondern gerade auch in der Region.
Ohne das Engagement fachkundiger Bürger, ohne das Mitmachen der Anliegergemeinden und ohne sachliche Information sind solche Erfolge nicht möglich.
Auch Sie dürfen daran mitwirken durch Ihre Fragen und Beiträge, die Sie bitte an admin@almetalbahn-reaktivierung.de senden.
Bitte nicht verwechseln
Bitte verwechseln Sie die hier beschriebene (westfälische) Almetalbahn nicht mit der niedersächsischen Almetalbahn, der Bahnlinie Elze – Bodenburg südlich von Hildesheim. Die niedersächsische Bahnlinie ist weitgehend stillgelegt und abgebaut. Im Bahnhof Almstedt-Segeste betreibt die Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn e.V. einen Museumsbahnhof, der ebenfalls nicht mit den Aktivitäten von Eisenbahnfreunden im westfälischen Almetal verwechselt werden sollte.