Doch Batterie-Triebwagen für die Almetalbahn?

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) wird am 28. Juni darüber beraten, ob er sich an einem Versuch beteiligt, Batterietriebwagen („BEMU“) auf der Westerwaldbahn zwischen Siegen und Limburg unter den Bedingungen einer Mittelgebirgsstrecke zu testen.

Der Nachbar-Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr ZVS-Nord in Rheinland-Pfalz will einen solchen Test ab 2024 durchführen. Dabei sollen Erkenntnisse gesammelt werden, ob sich die Batterietechnik auch für anspruchsvolle Gebirgsstrecken eignet. Der Test soll parallel zum laufenden Betrieb mit Dieseltriebwagen durchgeführt werden. Die bisher geplanten Einsätze von BEMU beziehen sich auf kürzere und flachere Strecken. Zur gleichen Zeit soll in der Eifel getestet werden, was Wasserstoff-Triebwagen leisten. Gebirgsstrecken fordern mehr Energie für Bewältigung von Steigungen und für Heizung bei Winterwetter.

Der Fahrgastverband PRO BAHN begrüßt einen solchen Test ausdrücklich. Er könnte rechtzeitig Aufschluss darüber geben, ob sich diese Technik auch für das Sauerland und damit für die Almetalbahn eignet. Für das Sauerland sind erst vor kurzer Zeit fabrikneue Triebwagen mit Dieselantrieb beschafft worden, so dass die Beschaffung von neuen Fahrzeugen erst in geraumer Zeit ansteht.

BEMU-Fahrzeuge beziehen ihre Energie ausschließlich aus einem Akku, während Wasserstoff-Fahrzeuge eine wesentlich kleinere Batterie verwenden, in die der Strom laufend durch Wasserstoff-Brennstoffzellen eingespeist wird. Wasserstoff-Triebwagen sind bereits in Niedersachsen getestet worden, dabei hat sich herausgestellt, dass die Serien-Triebwagen stärker motorisiert werden müssen, die nunmehr im Bau sind. BEMU-Triebwagen sind bis jetzt ebenfalls nur als Versuchsträger unterwegs, sollen vom NWL aber in großer Stückzahl als Nachfolger für Dieseltriebwagen beschafft werden, die Ausschreibungen sind in Vorbereitung.

Allgemein gelten BEMU als effizienter hinsichtlich der Energienutzung, bezogen auf die verwendete Primärenergie ab Stromerzeuger: Fachleute gehen von einem Wirkungsgrad von 95 % unter Fahrdraht und von 60 % im Batteriebetrieb aus. Für Wasserstoff-Triebwagen gilt nur ein Wirkungsgrad von 30 %, und eine Speisung aus dem Fahrdraht ist bisher nicht vorgesehen. Außerdem bietet derzeit nur die Firma Alstom Wasserstoff-Triebwagen an, während auf dem BEMU-Markt mehrere Anbieter mit verschiedenen Fahrzeuggrößen konkurrieren.

Foto/Zeichnung: Stadler Flirt Akku für Schleswig-Hol sein, Quelle: Nah-.SH

Regionalbahn Marburg-Paderborn, Regionalexpress Büren-Paderborn-??

19.06.2021

Almetal zügig ans Netz

Die Region wartet gespannt auf den bevorstehenden Start der Machbarkeitsstudie zur Almetalbahn Brilon-Büren-Paderborn. Zwar gibt es noch keine öffentlichen Informationen zu einem Fahrplankonzept, welches den zukünftigen Planungen und auch einer Machbarkeitsstudie üblicherweise vorangestellt wird, ein paar Punkte sind aus den öffentlichen Ausschreibungsunterlagen zur Aufforderung einer Angebotsabgabe aber schon heraus zu lesen.

Von einer Durchbindung der hessischen RB 42 im 60-Minuten-Takt nach Paderborn ist etwa die Rede. Ein zu begrüßendes Vorhaben, da die RB 42 derzeit schon aus Marburg kommend bis Brilon Stadt fährt. Mit einer Durchbindung entstehen stündliche Verbindungen zwischen Paderborn, Büren, Korbach und Marburg. Bereits heute gibt es in Marburg direkten Anschluss in Richtung Frankfurt (Main), die Umsteigezeit beträgt dort 12 Minuten. Zusätzlich zur RB 42 ist nach erster Skizzierung ein Regionalexpress RE 86 aufgeführt, der stündlich verkehrt und den nördlichen Ast zwischen Büren und Paderborn auf einen Halbstundentakt verdichtet. Der weitere Fahrweg ab Paderborn unterliegt derzeit aber noch der Kreativität der Fachplaner. Bielefeld als Ziel ist sicherlich denkbar.

Die Almetalbahn wäre damit in ein überregionales Netz eingebunden.

Foto: Idyllisch. Blick von der Trasse der Almetalbahn auf den Bürener Ortsteil Brenken. (Bildquelle: rwe)

Start der Machbarkeitsstudie Almetalbahn

19.06.2021

Der Zeitraum der öffentlichen Ausschreibung „Machbarkeitsstudien Streckenreaktivierungen NWL“ ist seit einigen Tagen abgelaufen, nun wartet das Almetal gespannt auf den bevorstehenden Start der Machbarkeitsstudie zur Almetalbahn Brilon-Büren-Paderborn.
Es werden einige zur Reaktivierung anstehenden Projekte im Paket an ein Gutachterbüro gegeben, für die Almetalbahn ist die Erarbeitung der Studie für den Zeitraum „3. Quartal 2021 bis Ende 3. Quartal 2022“ vorgesehen. Zumindest für den Nordteil Paderborn-Büren gibt es bereits mehrere (positive) ältere Studien zur Almetalbahn, so dass das Ergebnis der neuerlichen Bewertung möglicherweise zügiger zu erwarten sein dürfte.

Die Machbarkeitsstudie dient der Beurteilung der Förderfähigkeit als Grundlage für die Weiterführung und Umsetzung der späteren Reaktivierung.
Weitergehende Informationen finden Sie dazu auf dieser Internetseite.

Foto: Zeitplan der Machbarkeitsstudien (Quelle: Öffentliche Ausschreibung zur Angebotsabgabe „Machbarkeitsstudien Streckenreaktivierungen NWL“)